Grodno

Grodno
Grọdno,
 
weißrussisch Hrọdna [x-], Gebietshauptstadt in Weißrussland, an der Memel, 284 800 Einwohner; Universität (gegründet 1978), landwirtschaftliche und medizinische Hochschule, historisches Museum, zoologischer Garten; Chemiefaser-, Stickstoffdüngemittel-, Textil-, Lederindustrie, Maschinenbau.
 
 
Im Gebiet der Alten Burg die Untere Kirche (1. Hälfte 12. Jahrhundert), die Obere Kirche (14./15. Jahrhundert) und das Schloss des polnischen Königs Stephan IV. Báthory (1586, heute Museum). Das Neue Schloss stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. In der Stadt die Kirchen der Jesuiten (1667 geweiht), der Bernhardiner (1595-1618) und des Birgittenklosters (1634-42). 1765-80 wurden nordöstlich von Grodno 21 Fabriken mit Arbeitersiedlungen sowie ein botanischer Garten (heute Stadtpark) angelegt. Einige der klassizistischen Bauten vom Beginn des 19. Jahrhunderts sind erhalten. 1921-39 wurden v. a. Gebäude im Stil des Konstruktivismus errichtet.
 
 
Grodno, eine der ältesten Städte Weißrusslands, entstand im 11. Jahrhundert als reußische Grenzfeste gegen die Jadwiger; 1183 erstmals urkundlich erwähnt. 1240 von Tataren zerstört und 1376 von dem litauischen Fürsten Vytautas erobert (seit 1441 Magdeburger Stadtrecht), kam es nach der polnisch-litauischen Union (1569) an Polen und war häufig Tagungsort wichtiger Reichstage (1692, 1717, 1793). Mit der dritten Polnischen Teilung (1795) geriet es in den Besitz Russlands (seit 1801 Gouvernementhauptstadt), gehörte 1919-39 wieder zu Polen, fiel 1939 an die Sowjetunion, stand 1941-44 unter deutscher Besetzung und kam 1945 an die Weißrussische Sozialistische Sowjetische Republik (seit 1991 Republik Weißrussland).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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